Publisher's Synopsis
Obwohl sich bereits zahlreiche Autoren mit dem Irrtum uber verwaltungs- bzw. unionsrechtsakzessorische Blanketttatbestande im Wirtschaftsstrafrecht befasst haben, ist die damit verbundene strafrechtsdogmatische Problematik keineswegs erschopfend ausgeleuchtet. Die Arbeit bereitet die in vielen Details umstrittene Frage bei der Behandlung des Irrtums im Anwendungsbereich der Blanketttatbestande auf. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse werden auf die rechtswissenschaftlich bislang nur wenig bearbeitete Spezialmaterie des Aussenwirtschaftsstrafrechts ubertragen. Die von weiten Teilen der Literatur vertretenen irrtumsdogmatischen Konstruktionen nahern sich bedenklich weit der uberkommenen Vorsatztheorie an. Fehlvorstellungen uber die Existenz der blankettausfullenden Norm und der Irrtum uber die Genehmigungsbedurftigkeit einer Handlung sind deshalb nicht als Tatumstandsirrtum, sondern nach den Regeln des Verbotsirrtums zu behandeln.