Publisher's Synopsis
Wer die Deutungshoheit uber die Vergangenheit besitzt, dem erschliessen sich hoffnungsvolle Perspektiven fur die Zukunft. Die Auseinandersetzung mit dem Tod und die Konstruktion von Erinnerung spielen hierbei fur die Nachwelt eine zentrale Rolle. Daher kommt dem Grabmal, der visuellen Inszenierung von verstorbenen Familienangehorigen, seit jeher besondere Bedeutung zu. Die Beitrage dieses Bandes untersuchen die Zusammenhange zwischen politischen, sozialen und kunstlerischen Entwicklungen im Spiegel der europaischen Grabmalskultur in der Fruhen Neuzeit. Anhand von Beispielen aus verschiedenen politischen und kulturellen Zentren Europas werden die vielfaltigen Funktionen des Totengedenken, etwa als Mittel der gesellschaftlichen Differenzierung, der Legitimation und naturlich der Reprasentation, herausgearbeitet. Auf diese Weise entsteht ein facettenreiches Bild der Moglichkeiten und Grenzen von gezielt instrumentalisierter Erinnerung.