Publisher's Synopsis
Identitat ist unter den Bedingungen der Postmoderne kein festes Ganzes mehr. Die unuberschaubare Anzahl an Moglichkeiten in Ausbildung, Studium, Beruf, aber auch Partnerschaft und Lebensformen fuhren zu der Einsicht, dass Identitat sich immer neu konstituieren muss. Tatsachlich ist Identitat das, was mich als unverwechselbares Ich korperlich und geistig - und das heisst: leiblich - konstituiert. Zugleich entzieht sie sich mir und muss immer wieder neu errungen werden. Dies gilt gerade dann, wenn fruhere Ideale zusammenbrechen oder das zuvor Selbstverstandliche nicht mehr tragt. Identitat und Identitatsbildung betreffen den Einzelnen ebenso wie politische oder religiose Gemeinschaften. In Zeiten, in denen vieles in Bewegung ist, ist Identitat eng verbunden mit der Frage nach den gemeinsamen Werten - das, wofur es sich zu leben lohnt und was wir an die nachste Generation weitergeben mochten. Besondere Beachtung verdienen in diesem Kontext phanomenologische Ansatze, die den leiblichen, sinnlichen und affektiven Dimensionen des Lebens Rechnung tragen. Auf diese Weise lassen sich Erfahrungen, die unsere Identitat begrunden und ausmachen, als Momente einer breiter angelegten Spiritualitat der Wahrnehmung verstehen. Mit Beitragen von Johannes Bundgens, Natalie Depraz, Stephan Gratzel, Caroline Horch, Antje Kapust, Rolf Kuhn, Elmar Nass, Simone Paganini, Michaela Puzicha, Bertin Rautenberg, Holger Zaborowski u. a.