Publisher's Synopsis
Fuer die gesetzliche Krankenversicherung ist der ueber den versicherungstechnischen Risikoausgleich einer Individualversicherung hinausgehende Gedanke des sozialen Ausgleichs konstitutiv, auf dem die vielfaeltigen Verteilungswirkungen beruhen. In Fortfuehrung der wenigen bisher vorliegenden Arbeiten erfolgt hier die Analyse und Quantifizierung der intertemporalen Verteilungswirkungen; nur sie koennen hinreichend Aufschluss darueber geben, ob und in welchem Umfang die GKV ihre distributive Funktion erfuellt. Die Modellrechnungen bestaetigen im wesentlichen die Hypothesen zur Wirkungsrichtung der familienspezifischen Umverteilung auch in einer den Lebenszyklus der Versicherteneinheiten umfassenden Betrachtung. Neben dieser Intrakohortenumverteilung kommt es allerdings angesichts der dramatischen demographischen Entwicklung in den naechsten Jahrzehnten zu einer deutlichen Interkohortenumverteilung zu Lasten insbesondere der Versicherteneinheiten der Geburtenjahrgaenge zwischen etwa 1970 und 2020/30. Die mithin gefaehrdete gesellschaftliche Akzeptanz des Generationenvertrages in der GKV erfordert die Neugestaltung des Finanzierungssystems; eine Alternative stellt das Kapitaldeckungsverfahren mit risikoorientierten Praemien dar.