Publisher's Synopsis
Dieser Band behandelt das häufig unterschätzte Werk Pascals. Dessen Denken Ã"ber den Menschen erweist sich in einer zusammenfassenden Interpretation als eine regelrechte Antianthropologie: Die Analyse von Mechanismen wie der Imagination, der Gewohnheit und der Begierde verweist auf die radikale Kontingenz der menschlichen Existenz. Theorie und Praxis der Sprache bei Pascal zeugen von einem sprachkritischen Bewusstsein, das sich in einer doppelten Mahnung ausdrÃ"ckt: Wir verfÃ"gen nicht mit unseren Worten Ã"ber die Wirklichkeit; daher mÃ"ssen diese sich in den Dienst von etwas noch nicht AusgedrÃ"cktem, vielleicht auch eines UnausdrÃ"ckbaren stellen. Davon ausgehend lassen sich mit Pascal und Ã"ber ihn hinausgehend die Fragen nach der Wahrheit und der spezifischen Aufgabe und Charakterisierung der Philosophie neu beantworten. Was diese Analysen zusammenhält, ist eine Denkfigur, die sich bei Pascal in allen Bereichen findet. Sie lässt sich als Dialektik von Innen und Außen, von Geist und Buchstabe bezeichnen: Es ist der Geist, der das Recht des Buchstabens begrÃ"ndet. Der Buchstabe aber lässt durch seine unaufhebbare Faktizität und Materialität dem Geist erst Wirklichkeit im strengen Sinn zukommen.