Publisher's Synopsis
Selbstverletzungen als Symptom einer Entwicklungsstorung des Selbst bei Jugendlichen haben in den letzten Jahren zunehmende Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zweifellos gibt es Unterschiede zwischen den Korperinszenierungen der Jugend von heute zu fruheren Jugendkulturen, vor allem was die Dynamik und Radikalitat der Verdinglichung des eigenen Korpers angeht. Selbstverletzungen besitzen eine paradoxe Funktion der Selbstfursorge. Sie reduzieren unertragliche Spannungszustande, lassen drangende Suizidideen in den Hintergrund treten und unterbrechen die Angst vor Selbstverlust und ein Gefuhl, "verruckt zu werden". Biographisch finden sich haufig kindliche Traumatisierungen bis hin zu sexuellen Missbrauchserlebnissen, die zumeist auf der Basis einer tiefgreifenden emotionalen Vernachlassigung in den fruhen Beziehungen aufbauen. Die komplexe Psychodynamik des selbstverletzenden Verhaltens bei Jugendlichen wird anschaulich erklart und mundet in praxisbezogene Therapieempfehlungen. Denn: Selbstverletzende Intentionen und Handlungen konnen heute erfolgreich behandelt werden.