Publisher's Synopsis
Die Arbeit verfolgt die literaturgeschichtliche Konjunktur der deutschsprachigen Pikaresken. Ausgehend von einer Lucke bei der Produktion dieser Gattung im 18. und 19. Jahrhundert untersucht sie vor dem Hintergrund eines an spanischen Schelmenromanen entwickelten Gattungsschemas den Abbau pikaresker Elemente im ausgehenden 17. Jahrhundert, um anschliessend den Fokus auf Erscheinungsformen des Schelmenromans sowie Grunde fur sein Wiedererscheinen in drei Schuben im 20. und 21. Jahrhundert zu richten: nach dem Ersten Weltkrieg, nach dem Zweiten Weltkrieg und ab den 1960er Jahren, mit einem Schwerpunkt auf zeitgenossischer Literatur. Dabei werden die gesellschafts- und kulturkritischen sowie die medienreflexiven Implikationen der Gattung und ihr latent aufklarungs- und modernekritisches Potenzial herausgearbeitet. Es handelt sich um einen Beitrag zu Gattungstheorie, Literaturgeschichte - insbesondere Gegenwartsliteratur - sowie der Asthetik und Form von Kulturkritik.